„Die DGS hat jetzt einen Blog“ …

… wurde neulich von einigen soziologisch interessierten Tweetern verbreitet. Für die einschlägige Community war diese Neuigkeit  vermutlich nicht besonders aufregend, wurde aber immerhin mit Interesse registriert. Der/die Eine oder Andere aus dem soziologischen Umfeld mag aber ob dieser Initiative der DGS irritiert die Stirn gerunzelt haben.

Dass ich das Vorhaben sehr begrüße, lässt sich an meiner Bereitschaft erkennen, die ehrenvolle Einladung anzunehmen, erster Autor zu sein. Mehr noch: die Übernahme der ja nicht ganz risikolosen Aufgabe (man setzt nicht nur erste Vorgaben, sondern macht vielleicht auch die ersten Fehler …) kann sogar als dezidiertes Plädoyer verstanden werden:

Die Soziologie, vor allem in Deutschland, läuft nämlich Gefahr, zu einem Fach zu werden, das nur noch wenig öffentliche Aufmerksamkeit findet. Wenn es um aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen geht, werden seit einiger Zeit, von Ausnahmen abgesehen, häufig Vertreter anderer Fächer gefragt. Dieser Trend kann nur aufgehalten werden, wenn sich Soziologinnen und Soziologen mutig aus ihrer jeweiligen Perspektive zu relevanten Fragen äußern – und das dann auf allen Kanälen. So reputierlich und karrierenützlich Papers in hochrangigen Fachjournalen sein mögen, für die öffentliche Wahrnehmung des Fachs bringen sie wenig. Da sich die Soziologie nicht nur mit den Grundlagen, sondern auch mit der Aktualität des sozialen Geschehens beschäftigt, sollte sie ihre Einsichten auch in der aktuellen Öffentlichkeit kommunizieren. Die traditionellen Medien – und darin v.a. das von vielen geschätzte, nicht selten aber auch geschmähte Feuilleton – sind dafür ein im Fach zumindest teilweise akzeptierter Kanal. Aber selbst FAZ-affinen Kolleginnen und Kollegen wird nicht entgangen sein, dass sich die aktuelle Öffentlichkeit inzwischen vieler „neuer“ Medien bedient. Die Soziologie wäre gut beraten, gerade auch dort regelmäßig präsent zu sein – nicht nur, wie jetzt schon, durch einzelne Kolleginnen oder Kollegen, sondern durch möglichst viele kompetente FachvertreterInnen und nicht zuletzt auch als institutionalisierte Disziplin, wie hier jetzt als DGS.

Die „Neuen Medien“ sind aber nicht nur für die Kommunikation mit der gesellschaftlichen Öffentlichkeit bedeutsam, sondern auch für den Austausch mit fachlichen Teilöffentlichkeiten: mit der im engeren Sinne wissenschaftlichen Gemeinschaft, vor allem aber mit den neuerdings aus durchsichtigen politischen und ökonomischen Gründen zu „Kunden“ erklärten Adressaten der wissenschaftlichen Lehre. Besonders Letztere lesen nur selten das Feuilleton der FAZ (und nur gelegentlich High-End-Papers in soziologischen Zeitschriften). Sie bedienen sich bevorzugt bei den vielgestaltigen neuen Formaten, indem sie zum Beispiel Blogs aufsuchen, um an für sie spannenden kulturellen oder politischen Debatten teilzuhaben. Spätestens wenn man Daten zur Nutzung der Neuen Medien und dabei speziell der „Social Media“ zur Kenntnis nimmt (soeben etwa von Bitcom), wird man einsehen, dass sich die Wissenschaft hier nicht blind stellen kann. Wenn wir die Studierenden erreichen wollen, dann vor allem auch dort. Dass sich die Soziologie nun mit einem ersten wichtigen Schritt darauf einstellt, war also überfällig.

Doch zurück zu dem, was diese Seite erklärtermaßen sein will: ein „Blog“. Muss der Ausdruck erläutert werden? Den Jüngeren in der soziologischen Community und allen webaffinen Kolleginnen und Kollegen sicherlich nicht, aber für die anderen seien doch ‚vorsichtshalber‘ ein paar Bemerkungen erlaubt.

Ursprünglich waren Blogs tagebuchähnliche Texte (englisch: Log –> weblog-> weBlog, -> Blog, deswegen auch „das “ Blog), wo vor allem jüngere Webuser unter Nutzung der stärker interaktiven zweiten Generation des www (Web2.0) über sich und ihr Leben berichteten. Inzwischen ist dies in der schnelllebigen Web-Welt ein ausgesprochen etabliertes und fast schon wieder ‚altes‘ Medium unter den „Neuen Medien“. Nur begrenzt werden dabei tatsächlich typische Merkmale des interaktiven Web2.0. (berühmtestes Beispiel: facebook) genutzt. Blogs sind nach wie vor eher One-Way–Kanäle, auf denen sich Blogger öffentlich artikulieren (auch wenn Leser meist Kommentare hinterlassen können, was aber sehr unterschiedlich genutzt wird); aber sie stehen doch in Konkurrenz zu klassischen „Massenmedien“, die reine Senderorgane sind. Inzwischen haben Blogs einen festen Platz neben anderen Formen der öffentlichen Mitteilung. Häufig finden sie sich im kreativen bzw. kulturellen Bereich (neuer Journalismus, kreative Kultur jenseits des Mainstream usw.), aber zunehmend auch als Kanal der politischen Artikulation und Aktion neben den ausgetretenen Pfaden der klassischen Medien und traditionellen politischen Organisationen – wie man spätestens seit dem neuartigen Wahlkampf Barack Obamas und aktuell beim gesellschaftlichen Umbruch in Nordafrika weithin aufmerksam registriert.

Was einen typischen Blog ausmacht, ist schwer zu bestimmen, dazu ist die Vielfalt der Formen und Themen zu groß. Einige Merkmale (regelmäßige Beiträge, dem Web angemesssene Sprache und Leseransprache, im Zweifel eher meinungsstark, Kommentarmöglichkeit u.a.m.) haben sich inzwischen zu einer manchmal fast verbindlichen und gelegentlich sogar von der Community der User sanktionierten Form verdichtet (dass man „das“ Blog sagt, wurde mir z.B. zu Beginn meiner Aktivitäten sehr deutlich mitgeteilt … ). Manche der formalen Aspekte sind seit einiger Zeit sogar als Standards in Softwaretools für die Einrichtung von Blogs eingebaut, bei denen man sich bedienen kann (z.B. bei blogger bzw. blogspot von Google oder bei dem in der Community eher akzeptierten wordpress, wie hier). Inzwischen gibt es neben den individuellen „Bloggern“ auch bloggende Institutionen in großer Zahl, wobei berühmte bloggende Personen faktisch meist arbeitsteilig institutionalisierte Bloggingeinrichtungen sind, z.B. Obama. Schon lange sind Blogs nicht mehr nur eine Form, in der Internetkids oder ein paar Promis und Stars aus ihrem persönlichen Leben für Ihre „Friends“ oder Fans berichten – hierfür nutzen sie inzwischen meist die „Social Media“ im engeren Sinne, nach wie vor hauptsächlich Facebook mit derzeit weltweit über 700 Millionen Mitgliedern (allein in Deutschland ca. 20 Millionen bzw. 24,7 % der Bevölkerung, Stand 6.8.2011). Da die Neuen Medien überaus dynamisch sind, hat sich in kürzester Zeit eine große Ausdifferenzierung ergeben, so dass es immer speziellere Social Networks für einzelne Gruppe gibt ( etwa academia.edu für Wissenschaftler), und auch die Blooger-Szene wird immer komplexer, so etwa mit dem spannenden Genre der Vlogs: Blogs auf Videobasis.

Immer öfter finden sich Blogs inzwischen auch in der Wissenschaft. Bekannt ist eine frühe (inzwischen anscheinend stagnierende) Initiative, die versucht hat, das wissenschaftliche Bloggen international zu forcieren, die „Hard Blogging Scientists“. Die Szene der Wissenschaftsblogs ist mittlerweile derart breit gefächert, dass man auch dafür schon eigene Verzeichnisse finden kann, z.B. auf scilogs, scienceBlogs.de oder bei bloggerei.de (s.a. hier).  Erwähnenswert sind zudem einzelne öffentlich bekannte Wissenschaftler, die sich regelmäßig mittels Blogs äußern und damit oft große Beachtung finden, beispielsweise der Nobelpreisträger für Ökonomie Paul Krugman. Interessante Anregungen für Wissenschaftler, die bloggen wollen, bieten die „Blogging Resources“ der University Warwick „Why Blog?“, u.a. mit einigen Video-Beispielen von Bloggern der Universität und dabei speziell zum Blog „Sociological Imagination“.

Noch nicht allzu häufig (und in Deutschland ausgesprochen selten) stößt man auf bloggende soziologische Kolleginnen und Kollegen oder Fachinstitutionen. Einige Beispiele sozialwissenschaftlicher Blogger bzw. institutioneller Blogseiten unterschiedlichster Ausrichtung sollen zeigen, wie so etwas aussehen kann:

  • Understandig society (Daniel Little, Univ. of Michigan-Daerborn) ist ein eher theoretisch orientiertes Portal mit meist längeren anspruchsvollen Texten einer spezifischen Ausrichtung.
  • Global Sociology Blog (der Autor will offensichtlich anonym bleiben) bietet regelmäßig vielfältige eher kürzere soziologische Informationen und Kommentare.
  • The society pages (Departement of Sociology, Univ. of Minnesota) ist ein aufwändiges und wirklich beeindruckendes Unterfangen mit vielen, ihrerseits überaus breit angelegten, spannenden Teilblogs, u.a. soziological images, economic sociology, cyborgology, teaching the social world, graphic sociology u.a.m.
  • Es gibt nur wenige persönliche Blogs von bei uns bekannteren Soziologinnen oder Soziologen, etwa von Amitai Etzioni und von Anthony Giddens im Guardian oder Peter L. Bergers Posts auf der Seite The American Interest.

Erwähnenswert sind zudem sozialwissenschaftlich ausgerichtete Seiten mit explizit politischer Zielsetzung, von denen hier zwei genannt werden sollen, auch wenn sie keine Blogs im engeren Sinne sind, sondern eher regelmäßig bediente Webportale – die Grenzen sind aber fließend:

Nur angedeutet werden soll schließlich, dass im angelsächsischen Raum viele soziologische Departements nicht nur aufwändige Webseiten, sondern zunehmend auch Blogs u.ä. bedienen, vor allem um ihre Studierenden anzusprechen und Bewerber anzuziehen.

In der deutschsprachigen Soziologie finden sich, wie gesagt, nur wenige vergleichbare Initiativen. Auch hierzu einige Beispiele (ich bitte um Nachsicht, wenn ich eine wichtige Seite übersehen haben sollte …):

  • Soziologieblog ist das Weblog des Instituts für Soziologie der Universität Wien.
  • Das studentische Soziologiemagazin hat einen regelmäßig bedienten, gut gemachten Blog (hier sogar mit einem Blogeintrag zu „Blogs in der Sozialwissenschaften“).
  • Auch homosociologicus (Martin Booker, Stefan Spiess, Christoph Brey, Univ. Regensburg) ist eine engagierte studentische Initiative (u.a. mit einem Soziologie Fanshop).
  • Interessant, mit sehr spezifischer Ausrichtung, ist der rechtssoziologische Blog rsozblog.de (Klaus Röhl, Univ. Bochum).
  • „Der Blog“ zum Buch „Sternstunden der Soziologie“ ist ein Versuch des Verlags, ein viel gelobtes Buch auch im Web zu bedienen. Man hat aber den Eindruck, dass das Ganze eher spärlich genutzt wird.

Wer einen Überblick über soziologische oder soziologisch relevante Blogs international sucht, kann bei vielen aktiven Blogger in deren „Blogroll“ fündig werden, z.B. bei understandig society, global sociology blog, demnächst auch in der Blogroll hier auf sozblog). Man sollte aber darauf eingestellt sein, dass manches sich schnell verändert, einiges schon wieder verschwunden ist und nicht alles wirklich überzeugt (aber so ist die WebWelt). Hilfreich als Überblick ist auch die WebLog-Liste des bekannten Portals sociosite sowie eine Liste der „Top 50 Sociology Blogs“.

Zu einigen persönlichen Gründen des Autors für seine bloggenden Aktivitäten im Web2.0 als Beispiel wissenschaftlichen Bloggens mehr im nächsten Post. Dann soll es speziell auch um den Mikrobloggingdienst „twitter“ gehen, das jüngste (obwohl auch schon 5 Jahre alte) und schnellste Kind der „Blogosphere“, in dem aber inzwischen schon etliche Soziologinnen und Soziologen und sozialwissenschaftliche Institutionen aktiv sind, so etwa die ASA, die außer einer breit angelegten Webseite und einem Blog inzwischen auch Twitter für ihre „News“ nutzt. Vielleicht verbindet sich das dann mit weiter gehenden Überlegungen dazu, warum sich die Soziologie gerade auch bloggend verstärkt als „public sociology“ artikulieren sollte. Mal sehen …

CU ;-)

 

PS: nicht funktionierende Links bitte melden, danke – GGV

PS: der link für academia.edu wurde korrigiert (danke)

16 Gedanken zu „„Die DGS hat jetzt einen Blog“ …“

  1. Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Schritt ins Web 2.0!

    Schon lange beobachte ich die ersten zaghaften Schritte der DGS, ihre Informationen nicht nur über die Homepage, sondern auch über den Microblog-Dienst „Twitter“ im Web 2.0 zu verbreiten. Bisweilen erstaunte mich nur das m.E. offensichtliche Dessinteresse an den Informationen rund um die DGS, die über diesen Social Media-Kanal verbreitet werden. So folgen dem wohl hauseigenen Twitter-Account der DGS „DGSoziologie“ (http://twitter.com/#!/DGSoziologie), unter der ausweislichen Betreuung von Sonja Schnitzler und Havaal Kamo bis zum heutigen Tag lediglich 363 andere Twitter-Accounts (also Twitter Nutzer/-innen, die die Informationen der DGS auf diesen Kanal direkt (!) erhalten, lesen und im besten Fall weiterverbreiten – diese werden i.Ü. als Follower bezeichnet). Gemessen an den wohl 200 Millionen existierenden weltweiten (http://socialtimes.com/200-million-twitter-accounts-but-how-many-are-active_b36952) und den ca. 460.000 deutschsprachigen Twitter-Accounts (http://webevangelisten.de/twitternutzerzahlen-wuchsen-in-einem-jahr-um-142-auf-jetzt-460-000/) erscheint diese Zahl auffällig gering. Ob und warum Informationen über und von der DGS auf diesem Kanal bisher kaum Interessenten fanden, lässt sich allerdings aufgrund dieser deskriptiven Feststellung nicht seriös ableiten. Nur so viel sei (auch im Hinblick auf den oben angekündigten nächsten Blogeintrag über den Microblog Twitter) vorweggenommen: Twitter funktioniert wie ein Nachrichtenkanal und wird auch eher als solcher genutzt, bei dem es weniger um die inhaltliche Auseinandersetzung und den sachbezogenen Diskurs, als um die Verbreitung der Information als solche geht.
    Umso mehr ist es zu begrüßen, dass die DGS sich entschlossen hat, nun auch mit einem „klassischen“ Blog in der Welt des Web. 2.0 präsent zu sein. Damit eröffnet sich die Chance eines inhaltlichen Austauschs über aktuelle „gesellschaftliche Entwicklungen“ unter der Wahrnehmung einer breiten Internetöffentlichkeit. Darüber hinaus scheint es nicht gänzlich ausgeschlossen, dass fachbezogene Argumentationen aus dem Onlinebereich (Internet) den Diskurs im Offlinebereich (Veröffentlichungen außerhalb des Internets) in möglichst positiver Form befruchten. Im Idealfall hat ein solcher Blog das Potential, Dreh- und Angelpunkt für Diskussionen mit aktuellem Bezug zu werden. Insofern kann sich dieser neue Web 2.0-Kanal der DGS als eine Informationsquelle, aber auch als Diskussionsforum (ermöglicht bisweilen durch die Kommentarfunktion) in der Fachwelt, aber auch der Öffentlichkeit etablieren.

    Gefahren:

    An dieser Stelle sei aber auch auf die Gefahren des Betreibens von Blogs im Allgemeinen hingewiesen: so zeigen Erfahrungen aus der Privatwirtschaft, dass Social Media-Bemühungen (also das Präsentsein im Web 2.0) im besten Fall erfolglos und im schlechtesten Fall gar schädigend für den Betreiber sein können. Für den letzteren Fall reicht es aus, dass auf Kommentierungen von Blogeinträgen nicht reagiert und schlimmstenfalls sogar Kritik ignoriert wird. Meiner Erfahrung nach ist derzeit nichts so ehrlich, ungeschönt und erbarmungslos wie der Meinungsaustausch im Web 2.0. Andererseits sind die Ursachen für einen fast garantiert erfolglosen Blog zumeist darin zu finden, dass sich die Blogbetreiber über die Ziele -also der klaren Definition von dem, was und wer mit diesem Blog erreicht werden soll- nicht von vornherein klar waren. Ein ebenso sicherer Garant für die Erfolglosigkeit eines Web 2.0-Auftritts ist dann gegeben, wenn es dem Betreiber nicht gelingt, die potentiellen Adressaten überhaupt anzusprechen. Diese Gefahr besteht vornehmlich dann, wenn dem Besucher des Blogs nicht schon auf dem „ersten Klick“ klar wird, was das Ziel dieses Blogs ist und warum gerade dieser Blog interessant sein soll.

    Aufmerksamkeit:

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf zwei Zahlen hinweisen, die in gewisser Weise eine Ergänzung zu den im obigen Blogeintrag hervorgehobenen „Fachblogs“ verstanden werden können; 6.350 und 7.520. Diese beiden Zahlen geben die Anzahl der Treffer einer einfachen Suchanfrage mit dem Schlagwort „Soziologie“ bei Google unter der besonderen Anwendung der Google-Blogsuche an. Die erste Zahl bezieht sich dabei auf die Anzahl deutschsprachiger Blogs, die zweite auf Blogs aus Deutschland, in denen jeweils das Wort Soziologie vorkommt. Obgleich es sich nicht bei allen Suchtreffern um fach- oder themenspezifische Blogs handelt, muss sich ein Blog, der erfolgreich sein will, u.a. genau aus dieser Suchtrefferliste herauskristallisieren.
    Dies wird im Fall des DGS-Blogs zum einen schon durch die überaus positive Reputation und Bekanntheit der DGS geschehen, aber zum anderen durch die in der Bloggersphäre etablierte Formel „Content is King“ überhaupt erst gesichert. Dahinter verbirgt sich zum einen die Erkenntnis, dass interessante Inhalte (aktuelle Themen, Berichterstattungen, Diskussionen, Ankündigungen, aber auch Präsentationen von Studien) das Interesse wecken und zum anderen die Feststellung, dass regelmäßige und zeitnahe Aktivitäten in dem Blog die Aufmerksamkeit potentieller Adressaten erhält. Insofern wird man nachdenklich, wenn gerade vier von fünf der oben hervorgehobenen deutschsprachigen fachspezifischen Blogs sehr unregelmäßig und zum Teil über Monate gar keine Aktivitäten zeigen. Einzig der rechtssoziologische Blog (rsozblog.de) der Uni Bochum und fast ausnahmslos die englischsprachigen Blogs zeigen eine regelmäßige Aktivität.

    Hieran kann der hiesige Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie nun anschließen und im Sinne des obigen ersten Blogeintrags der Gefahr begegnen, dass die Soziologie in Deutschland nur noch wenig öffentliche Aufmerksamkeit finden wird.
    Hierbei wünsche ich den Betreibern und den Nutzern des Blogs viel Erfolg und hoffe auf große Verbreitung dieses Blogs nicht zuletzt durch die im Web 2.0 agierenden Mitglieder der DGS, sondern auch durch anderweitig Interessierte z.B. via Twitter!

    Alex Theile

    P.S.: Bis zum Abschluss des Kommentars (18:22 Uhr am 04.09.2011) wurde die Information, dass die DGS nunmehr einen eigenen Blog betreibt, 12 Mal durch unterschiedliche Twitter-Accounts mitgeteilt oder durch diese weitergeleitet. Rechnet man alle Follower, welche die Informationen dieser Accounts ganz sicher erhalten, zusammen, so haben ungefähr 4.300 zumeist unterschiedliche Twitter-Nutzer diese Nachricht erhalten. Würde jede dieser 4.300 Twitter-Nutzer heute sofort auf den Blog der DGS klicken, würde es nicht lange dauern, dass dieser Blog relativ weit oben in der Suchtrefferliste bei Google auftaucht. Würden diese Nutzer zudem die Informationen an Ihre Follower weitergeben, so würde die Tatsache, dass die DGS nunmehr einen eigen Blog betreibt, einen fast unvorstellbare Reichweite erzielen (wobei sich die Reichweite nach der Anzahl der Internetnutzer, die diese Information mit der ersten Weitergabe potentiell erhalten können, bemisst).

    Also, fleißig weitersagen!

  2. Tolle Initiative, vielen Dank für das Engagement. Die Kommentarfunktion könnte ein wenig „prominenter“ eingeblendet sein, ich hoffe das spricht sich rum und hier wird in Zukunft lebhaft gebloggt und dann auch diskutiert!

  3. Dank Rene und facebook ist die Kunde über den Blog der DGS an mich herangetragen worden und ich habe mit Interesse den ersten Eintrag und die dazu gehörigen Kommentare gelesen. Dem Hinweis zur Kommentarfunktion von Rene kann ich mich übrigens nur anschließen. Solche Marginalien sollten sich aber schnell beheben lassen. Ich bin gespannt… Viel Erfolg, Stefan Kohnert.

  4. Endlich – könnte mensch jetzt denken. Viele Leser_innen werden sehr gespannt und erfreut sein, hier interessante Artikel lesen zu können. Ein sog. RSS-Feed wurde eingerichtet ;-)

    Leider ist ein kleiner Fehler unterlaufen, die Verlinkung von academia.edu läuft (noch) ins Leere.

  5. Ein sehr schöner Ansatz und ich bin mal gespannt wie sich das hier entwickeln wird. Noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag: Blocksatz macht das Lesen wesentlich angenehmer. Ansonsten wünsche ich viel Erfolg mit dem Blog!

    Liebe Grüße aus Tübingen

  6. Lieber Günter Voß,
    Gratulation zum interessanten Start von SozBlog! Ein Hinweis nur zur Website „Sternstunden der Soziologie“, auf die Sie verweisen. Bei der Website und dem dazugehörigen Blog handelt es sich nicht um eine Aktivität des Campus-Verlages, der die „Sternstunden“ auf den Markt gebracht hat. Vielmehr haben Ana Mijic, Monica Titton, Christian von Scheve und ich als Herausgeber/innen und Autor/innen des Buches diese Website nebst Blog in handwerklicher Eigenarbeit selbst konstruiert, um damit auch die Möglichkeit eines Feedbacks der Leserschaft und der Benutzer des Buches zu schaffen.
    Herzliche Grüße! Sighard Neckel

  7. Ich gratuliere Euch und warte gespannt auf neuen Nachrichten aus der deutschen Soziologie. Lass mich auch auf zwei interessanten Blogs deuten, die nicht in Ihren sonst schoenen Blogroll auftauchten:: scatterplot.wordpress.com and familyinequality (Philip Cohen’s Mischung aus Daten und Kommentar)

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