Gesundheitstage. Kantinenessen, Lebensmittelpreise und gesunde Ernährung

Unsere Universität macht regelmäßig Gesundheitstage, durch die wir lernen sollen, wie wir Stress reduzieren und eine bessere Work-Life-Balance herstellen. Insbesondere soll unser Bewusstsein für mehr Bewegung und gesünderes Essen gestärkt werden, um z.B. Adipositas, Diabetes und anderen ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen.

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Die Preissenkungsspirale. Der Einfluss der Discounter auf die sinkenden Lebensmittelpreise in Deutschland

Ich habe Verwandtschaft aus Frankreich, die jedes Mal, wenn sie für ein paar Tage nach Deutschland kommt, ihre eigenen Nahrungsmittel mitbringt, weil sie sagt, dass an den deutschen Lebensmitteln einfach etwas faul sein müsse – Essen könne einfach nicht so billig sein. Umgekehrt geht es mir im Ausland oft so, dass ich viele Lebensmittel recht teuer finde. Wie ein Kommentator meines gestrigen Beitrags geschrieben hat: Vielleicht nicht das einzige, aber auf jeden Fall ein Problem sind Discounter wie Aldi und Lidl. Die Macht der Discounter ist so groß, dass der deutsche Lebensmittelmarkt als der härteste der Welt gilt. Selbst ein Unternehmen wie Walmart, das ein ähnliches Geschäftskonzept verfolgen wie Aldi, zog sich 2006 aus dem deutschen Markt zurück, weil es (preislich gesehen) nicht einmal mit „normalen“ deutschen Supermärkten wie Edeka miithalten konnte. Wie kommt es, dass die Discounter in Deutschland – obwohl ihre Macht immer wieder beklagt wird – so einen Einfluss auf den Lebensmittelmarkt haben? Und warum ist das im Ausland anders?

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Billiges Essen. Der Handel und der Preiswettbewerb auf dem Lebensmittelmarkt

Bei jedem Lebensmittelskandal wird wieder der böse Verbraucher beschworen, der nicht bereit sei, vernünftige Preise für Essen zu zahlen. Nun ist es richtig, dass ein Hauptproblem des (deutschen) Lebensmittelmarkts ist, dass die Preise so niedrig sind, dass viele Produkte de facto unter den Herstellungskosten verkauft werden und dass dadurch gewisse Anreize entstehen, den Verbraucher zu täuschen (etwa Meerrettich als Wasabi, konventionell hergestellte Eier als Bio-Eier oder Pferde- als Rinder- oder Schweinefleisch zu deklarieren) und auch verdorbene oder minderwertige Ware zu verkaufen (Gammelfleisch im Döner, mit Aflatoxin verseuchte Milch). Was aber nicht unbedingt richtig ist, ist, dass „der Konsument“ nicht bereit sei zu zahlen.

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Pferdefleisch in der Lasagne. Über Lebensmittelskandale, Ernährungsrisiken und moderne Massenmärkte

Frostschutzmittel im Wein (1985), Fadenwürmer im Fisch (1987, 1997), Gammelfleisch (1993, 2004, 2006), BSE (1997), Nitrofen, Dioxin, Östrogene und Antibiotika und EHEC im Essen (2001, 2002, 2003, 2010), Mäusekot und Würmer im Mozzarella (2008), EHEC in Sprossen (2011), falsche Etikettierung von Bio-Eiern (2013), Pferdefleisch in der Lasagne (2013), Aflaxotin in der Milch (2013) – seit Mitte der 1980er werden wir, momentan in zunehmender Frequenz, immer wieder von Lebensmittelskandalen überrascht… nein: nicht überrascht, sondern eher heimgesucht. Was vielleicht überrascht, ist die Ohnmacht, mit der wir auf diese Skandale reagieren, und dass trotz dieser Skandalfrequenz nach einer kurzen Phase der Aufregung immer Alles beim Alten zu bleiben scheint. Lebensmittelskandale selbst sind ja nichts Neues, im Gegenteil – sie haben eine Jahrhunderte alte Tradition:

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Public Sociology. Über die Soziologie als Krisenwissenschaft

Auf diesem Blog wurde mehrmals die Frage gestellt, worin der Sinn des Bloggens oder – allgemeiner – der Sinn der Soziologie liege. Dies ist keine neue Frage – in der Tat stellt sich die Soziologie diese immer wieder selbst und muss sie sich vielleicht als „ewig jugendliche Wissenschaft“ (Weber 1904: 206 [1]) immer wieder stellen.

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