Zwischen Auf- und Abwertung: „Systemrelevante Berufe“ und Care in der Corona-Krise

In der Corona-Krise erleben wir in vielen als systemrelevant eingestuften Tätigkeitsfeldern eine Doppelbewegung von Auf- und Abwertung von Arbeit. Die kurzzeitige Aufwertung spiegelt die gesellschaftliche Notwendigkeit dieser Bereiche wider, steht allerdings im Kontrast zu einer permanenten Abwertung durch niedrige Löhne und schwierige, teils schlechte Arbeitsbedingungen. Im folgenden Blogbeitrag beleuchten wir verschiedene Facetten dieser Doppelbewegung für den Bereich der systemrelevanten Gesundheits-, Pflege- und Sorgearbeit in Krankenhäusern.  Hierfür beziehen wir uns insbesondere auf erste Erkenntnisse aus unserem laufenden Forschungsprojekt „Double Fragility: The Care Crisis in the Corona Crisis“, das im Rahmen der Förderlinie „Corona Crisis and Beyond“ von der VolkswagenStiftung gefördert wird und der Frage nachgeht, wie Eltern in systemrelevanten Berufen Kinderbetreuung und Homeschooling während der verschiedenen Pandemie- und Lockdownphasen organisiert haben und welche betrieblichen Unterstützungsangebote für sie geschaffen wurden (Projektleitung: Alexandra Scheele/Universität Bielefeld, Mitarbeit: Greta Wienkamp/Universität Bielefeld, Kooperationspartnerinnen: Nadja Bergmann/L&R Sozialforschung Wien und Helene Schiffbänker/Joanneum Research Wien, Laufzeit: 03/2021 – 08/2022).

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Männer*[1], Männlichkeiten, Gesundheit und Care

Frank Luck

 

Wann ist Mann* ein Mann*? Was haben Männer*, Vorstellungen zu Männlichkeiten und Gesundheit sowie Care miteinander zu tun?

Im folgenden Beitrag[2] möchte ich versuchen, einzelne Aspekte aus eigener Forschung mit Männern* im mittleren Lebensalter zwischen 30 und 60 Jahren an der Schnittstelle von Geschlecht, Gesundheitshandeln und Care zu skizzieren, zu reflektieren und zu überlegen, welches mögliche Potenzial sich daraus für gesellschaftliche Diskussionen ergeben könnte. Denn gerade im Kontext der dynamischen Entwicklungen zur Corona-Pandemie, erscheint es für gesellschaftliche Debatten wertvoll zu überlegen, wie dieses Verhältnis ist: Wie sieht der Umgang von Männern* mit Gesundheit aus? Welche gesellschaftlichen Vorstellungen gibt es und wie handeln Männer* im Alltag? Zunächst möchte ich kurz beschreiben, mit welchem Verständnis ich zu Männern* sowie Männlichkeiten arbeite und dann auf Gesundheit und Care eingehen. Meine Ausführungen in diesem Blog möchte ich in Anlehnung an Adorno (2018) als etwas Provisorisches und Unabgeschlossenes verstanden wissen und damit zu einer freundlich-offenen Diskussion einladen.

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Raum ist nicht (nur) sozial konstruiert. Globalisierung und die räumliche Differenzierung der Produktionskette (Differenzierung 4)

Bei der Lektüre vieler sozial- und kulturwissenschaftlicher Texte gewinnt man manchmal den Eindruck, dass im Zuge der Globalisierung und der zunehmenden Bedeutung des Internets der (physische) Raum keinerlei Bedeutung mehr habe und der Raum eine reine sozialen Konstruktion sei. Auch wenn auch ich glaube, dass Raum sozial überformt wird und Grenzen sozial konstruiert werden (Baur 2005: 80-82; 165-172), so bin ich doch der Ansicht, dass viele raumsoziologische Arbeiten die soziale Wirksamkeit des physischen Raumes unterschätzen.

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Gesundheitstage. Kantinenessen, Lebensmittelpreise und gesunde Ernährung

Unsere Universität macht regelmäßig Gesundheitstage, durch die wir lernen sollen, wie wir Stress reduzieren und eine bessere Work-Life-Balance herstellen. Insbesondere soll unser Bewusstsein für mehr Bewegung und gesünderes Essen gestärkt werden, um z.B. Adipositas, Diabetes und anderen ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen.

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