Einladung zur Mittelbauversammlung 2016

Liebe Soziolog*innen,

hier im Blog der DGS haben wir, die Initiative „Für Gute Arbeit in der Wissenschaft“, in den letzten zwei Monaten Facetten der Arbeits- und Lebenssituation  des sog. akademischen Mittelbaus vorgestellt. Neben der fachlichen Auseinandersetzung mit Beschäftigungsbedinungen und -praktiken in der Wissenschaft und deren Auswirkungen auf die wissenschaftliche Praxis geht es uns insbesondere darum, die bestehenden Strukturen zu verändern. Einen Anfang stellen hier die Gremien der DGS dar, in welchen der Mittelbau nicht repräsentiert ist, obwohl er die Mehrheit der DGS-Mitgliedschaft stellt. Aus diesem Grund wird auf dem diesjährigen DGS-Kongress erstmalig eine Mittelbauversammlung stattfinden, um sich über Interessen und Ziele des Mittelbaus in der DGS zu verständigen.

Dienstag, 27. September 2016, 18 – 20.00 Uhr,
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie,
Audimax der Universität Bamberg

Ein konkretes Anliegen dieser Mittelbauversammlung ist es, Vorschläge für ein Wahlprozedere in der DGS zu diskutieren, das eine Vertretung des Mittelbaus in den Gremien sicherstellt. Erste Vorschläge hierzu wurden auf der Tagung „Soziologie als Beruf. Wissenschaftliche Praxis in der soziologischen Reflexion“ im Februar 2016 vorgestellt und stehen seit letzter Woche auf dem SozBlog zur weiteren Diskussion (bitte Kommentarfunktion nutzen!). „Einladung zur Mittelbauversammlung 2016“ weiterlesen

Diskussion: Wahlverfahren zu den DGS-Gremien

Vorschläge zur Reform des Wahlverfahrens und zur Repräsentation des Mittelbaus in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Eines der wichtigsten Ziele unserer Initiative ist eine größere demokratische Legitimation der Gremien und eine breitere Partizipation der Mitgliedschaft in den Strukturen der DGS.

Das bisherige Wahlverfahren der Gremien der DGS ist intransparent und sorgt bisher dafür, dass von den insgesamt 37 Personen in Vorstand und Konzil 36 Professor*innen sind. Weder der akademische Mittelbau, der den Großteil der DGS-Mitglieder ausmacht noch die Studierenden sind vertreten. Für mehr Inklusion, Partizipation, Demokratie und Interessenvertretung bisher noch nicht oder schlecht repräsentierter Gruppen hat die Initiative „Für Gute Arbeit in der Wissenschaft“ Vorschläge zur Reform des Wahlprozederes von Vorstand und Konzil der DGS erarbeitet. Für die Umsetzung dieser Vorschläge müssten sowohl die Satzung, als auch die Wahlordnung der DGS geändert werden.

Die Diskussion zur Reform des Wahlverfahrens soll hiermit eröffnet werden, Alternativen müssen gegeneinander abgewogen werden. Deshalb ist Eure und Ihre Meinung zu unseren Vorschlägen zu Veränderungen in den Gremien sowie dem Wahlprozedere hier im Blog gefragt. Basierend auf dieser Diskussion soll ein überarbeiteter Entwurf sowohl auf der Mittelbauversammlung als auch der Mitgliederversammlung während des 38. Kongresses der DGS Ende September 2016 in Bamberg vorgestellt werden. „Diskussion: Wahlverfahren zu den DGS-Gremien“ weiterlesen

Was ist Soziale Marktwirtschaft? Über die vergessenen Wurzeln des deutschen Neoliberalismus

Fast sämtliche politische Reformen seit Ende der 1990er wurden im Zeichen des Neoliberalismus durchgeführt. Auch wenn es im Zuge der Finanzkrise in letzter Zeit leise Zweifel gibt, so ist das neoliberale Denken im politischen Diskurs so dominant (Butterwegge 1998) und selbst in der Sozialdemokratie so fest verankert (Lahusen 2006), dass nicht anzunehmen, dass sie so leicht aus den Köpfen zu entfernen ist. Zumindest die FDP hat sich auf ihrem Bundesparteitag am 04.03. (wieder) als „Verfechter der sozialen Marktwirtschaft“ positioniert, und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) wirbt seit einigen Jahren für die Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft. Kernideen der jüngeren Reformen sind Deregulierung und ein möglichst geringes Eingreifens des Staates in die Wirtschaft, welche gemäß dem Postulat den gesamtgesellschaftlichen (gesamteuropäischen) Wohlstand fördern. Entsprechend passt es auch gut, dass die FDP den Armutsbericht schönen wollte, weil er so gar nicht zu diesem Postulat passt. Ungeachtet dessen geben diese „Erneuerer“ das Gedankengut der Klassiker der sozialen Marktwirtschaft nur bruchstückhaft und unvollständig wieder. Die genaue Lektüre dieser Texte fördert zum Teil Erstaunliches zutage, das zum Teil in konträrem Widerspruch zu den politischen Reformen des letzten Jahrzehnts steht. Was also ist soziale Marktwirtschaft? [1]

„Was ist Soziale Marktwirtschaft? Über die vergessenen Wurzeln des deutschen Neoliberalismus“ weiterlesen