Soweit man zurückdenken kann, wurden Lebensmittel und andere agrarische Rohstoffe (z.B. Baumwolle, Kautschuk) interregional und international gehandelt. Bereits mit dem Kolonialismus ist das Ernährungssystem globalisiert. Die berühmten Kolonialwaren wie Kaffee, Tee, Kakao oder Zucker werden heute nicht nur als selbstverständliche Bestandteile globaler Ernährungskulturen wahrgenommen, sondern ihr Konsum wird sogar als charakteristisch für die sich im 19. Jahrhundert entwickelnden nationalen Identitäten und Traditionen empfunden. Engländer wie (Ost-)Friesen trinken am liebsten Tee. Letztere grenzen sich damit als Minderheit von den Kaffee trinkenden Deutschen ab. Schokolade kommt, wie jedermann weiß, aus der Schweiz und Brüssel ist berühmt für seine Pralinen.