Unter deutschen Intellektuellen herrscht (oder herrschte lange) eine gewisse Bilderfeindlichkeit. Die FAZ hat ja erst im September 2001 erstmals ein Foto auf der Titelseite abgebildet, davor galt der reine Text. Bei Historikern sieht es nicht anders aus. Die meisten Bücher: ohne Bilder. Wenn Bilder, dann zumeist als reine Illustration: so und so sah xy aus. Die waren sogar allen Ernstes in der Lage, Gemälde aus dem 18. Jahrhundert als Abbild vergangener Wirklichkeit zu verkaufen. Fast noch besser: Große, farbige Karten aus der Frühneuzeit werden auf Postkartengröße reduziert und schwarz/weiß abgedruckt — von renommierten Verlagen. Da „erkennt“ nur noch einen Brei von Graustufen, und den großen Unterschied: Das ist eine Karte und kein Portrait. Was für eine Missachtung des Bildes durch Autoren und Verlage gemeinsam. Langsam ändert sich das zum Glück (z.B. hier). „Die Moderne als Bildprogramm“ weiterlesen