In den ersten drei Teilen dieser Kritik ging es vor allem um Koppetschs Modellierung der sozialstrukturellen Transformationen, die sie als Grundlage für die rechtspopulistischen Mobilisierungserfolge der letzten Jahre ausmacht. Diese Modellierung erwies sich in Teilen als überzeugend und innovativ, in anderen aber als fragwürdig – insbesondere in Bezug auf die Darstellung der „Kosmopolit_innen“ als soziale Gruppe. In diesem vierten Teil geht es nun um ein verwandtes Problem auf einer anderen Ebene, nämlich um Koppetschs These, es bestehe eine liberal-kosmopolitische Hegemonie, gegen die sich der Rechtspopulismus als antihegemonialer Protest richte. Diese These verdient auch deshalb eine ausführliche Diskussion, weil sie in den öffentlichen Debatten der letzten Jahre so allgegenwärtig ist, dass die „liberale Hegemonie“ vielen als fraglos gegeben zu gelten scheint – obwohl sie selten systematisch diskutiert wird.
„Hegemonie? Welche Hegemonie? Teil IV einer Kritik an Cornelia Koppetschs Gesellschaft des Zorns“ weiterlesen