Vor zwei Monaten habe ich geschrieben, dass ich zwar finde, dass die Soziologie – im Sinne der „Public Sociology“ – der Öffentlichkeit Deutungsangebote bereitstellen sollte, dass ich aber nicht sicher bin, ob Blogs hierfür die geeignete Form sind und dass ich es (für mich) schlicht ausprobieren muss. Heute – an meinem letzten Tag auf diesem Blog – möchte ich diese Frage noch einmal aufgreifen und mit einer Bitte an die Leser um Feedback verbinden – insbesondere an die Nicht-Soziologen unter Ihnen, an diejenigen, die regelmäßig gelesen haben sowie diejenigen, die sonst nie etwas kommentieren (sozusagen die schweigende Mehrheit).
Schlagwort: Mikroblog
Public Sociology. Über die Soziologie als Krisenwissenschaft
Auf diesem Blog wurde mehrmals die Frage gestellt, worin der Sinn des Bloggens oder – allgemeiner – der Sinn der Soziologie liege. Dies ist keine neue Frage – in der Tat stellt sich die Soziologie diese immer wieder selbst und muss sie sich vielleicht als „ewig jugendliche Wissenschaft“ (Weber 1904: 206 [1]) immer wieder stellen.
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Mikroblogging: kurz, schnell und unberechenbar (3/3)
Der Versuch einer soziologischen Interpretation des Phänomens Mikroblogging im letzten Post hatte zu drei Thesen geführt, die mit den Schlagworten „Häppchenkommunikation“, „Subjektivierter Stil“ und „Ultrabeschleunigung“ überschrieben wurden. Mit vier weiteren Thesen soll das Bild komplettiert werden. Dies kann und will insgesamt nicht mehr sein als eine erste Annäherung an dieses eigenwillige Medium auf Basis persönlicher Erfahrungen (als ein „Selbstversuch“ begleitend zu einem Forschungsprojekt). Ein Medium, das sich derzeit mit großer Dynamik verbreitet, deren Konsequenzen noch kaum abschätzbar sind. Wenn man regelmäßig ‚twittert‘, kann man regelrecht zuschauen, wie sich die Formen entwickeln und der Kreis der Nutzer sprunghaft erweitert und dabei verändert. „Mikroblogging: kurz, schnell und unberechenbar (3/3)“ weiterlesen
Mikroblogging: kurz, schnell und unberechenbar (2/3)
Nachdem im ersten Teil des Posts der Mikrobloggingdienst Twitter mit einigen seiner Besonderheiten und etlichen Beispielen vorgestellt wurde, soll es im Folgenden um den Versuch einer soziologischen Interpretation gehen. Leitende Annahme dabei ist, dass Twitter als paradigmatisches Beispiel für zentrale Momente des Wandels gesellschaftlicher Kommunikation im Übergang zur spätmodernen Gesellschaft verstanden werden kann, an dem sich zugleich wichtige Aspekte des allgemeinen sozialen Strukturwandels studieren lassen. Dazu einige Andeutungen. Da die Thesen relativ ausführlich geraten sind, werden sie auf die Einträge dieser und nächster Woche verteilt – ich hoffe, das ist im Sinne der Leser:
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