Ereignisse, die einer feministisch-soziologischen Kommentierung bedürften, gab es in den vergangenen Tagen ja zuhauf. So etwa die vielleicht auch von der feministischen Beobachtung eher kaum bemerkte Anregung der International Boxing Association (AIBA), dass die bei den im kommenden Jahr erstmals stattfindenden olympischen Frauen-Boxwettkämpfen zugelassenen Boxerinnen doch Miniröcke im Ring tragen sollten, um die Kämpfe attraktiver zu machen. Eine Anregung, auf die es international Kritik hagelte, vor allem von Boxerinnen selbst, weshalb die »Rock-Regel« umgehend wieder zurückgenommen und als »Vorschlag« ausgegeben wurde.
Nun mögen Kleidungsvorschriften im Sport durchaus ihre Berechtigung haben – so lange es um Funktionalität geht. Im (Leistungs-)Sport von Frauen scheint indes vor allem das Prinzip »sex sells« zu gelten. Dass etwa im Beachvolleyball die offizielle Regel gilt, »dass die Bikini-Höschen an der Seite nur sieben cm breit sein dürfen«, kann jedenfalls kaum funktionalen, sportlichen Erwägungen folgen. „Mit Rock im Ring. Das Tabu der Gleichheit“ weiterlesen