Die Ausgrenzung Jugendlicher maghrebinischer Herkunft im urbanen Raum Frankreichs

Von Nadja Boufeljah

Die Entstehung sozialer Ungleichheit durch die Urbanisierung ist exemplarisch beobachtbar, wenn die Geographie und Sozialstruktur der Großstädte Frankreichs im 21. Jahrhundert betrachtet wird. Seit den Jugendrevolten in den Großstädten Frankreichs im November 2005 rückt deshalb auch die soziale Benachteiligung der Jugendlichen, die in den französischen Vorstädten leben, in den Vordergrund sozialwissenschaftlicher Diskurse. Aufgrund der fehlenden Anerkennung durch die gesellschaftlichen Institutionen und der eingeschränkten Teilhabe an der französischen Gesellschaft kann dies zu einer krisenhaften biographischen Linie der Jugendlichen führen, die in den Vorstädten Frankreichs aufwachsen. Auf der sozialen Ebene ist erkennbar, dass die prekären Lebens- und Wohnverhältnisse sowie die eingeschränkte Chancengleichheit im Bildungssystem zu unzureichenden Moratorien der Kindheit und Jugend führen. Neben sozialen Einschränkungen ist es auch der binationale Kontext der Jugendlichen mit Migrationshintergrund, welcher zu einer konflikthaften Auseinandersetzung mit der kulturellen Identität führen kann, wenn die Aufnahmegesellschaft die Integration verwehrt. Daraus resultierend ist erkennbar, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund, neben der Diskriminierung aufgrund ihrer ethnischen, eine solche auch aufgrund ihrer sozialen Herkunft erfahren.

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