Entgrenzung – Blurring boundaries – Filter Bubble | Exit?

Die Überschrift verrät es schon: Das ist der Plot, den wir bisher verfolgt haben. Wir wollen ihn nun, nach dem Thema „Filter Bubbles“ (vorerst) abschließen. Denn in unserem letzten Beitrag auf diesem Blog wollen wir uns mit einem Thema befassen, das man pointiert auf die Formel der „Begrenzung der Entgrenzung“ bringen kann. Unsere bisherigen Posts drehten sich in der einen oder anderen Weise um verschwimmende Grenzen – in räumlicher, sozialer und zeitlicher Hinsicht, um ein Verschwimmen, das in den letzten Jahren immer wieder mit dem so genannten jüngeren Medienwandel in Verbindung gebracht wird.

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„The Filter Bubble is your own damn fault, says Facebook”

Wer sich mit Phänomenen im und um das Internet beschäftigt wird sich die Frage wohl schon häufig gestellt haben: „Wie kam ich jetzt hierher?“. Spätestens nach einer Nacht, in der man selbst in die Spirale der Click-Through-Rate von Wikipedia-Links geät, gerne auch als App und Wettkampf unter Freunden, sieht das gerne mal so aus. Wir alle wissen und nutzen die Anziehungskraft dieser sog. ‚hypermedialen Umgebungen‘, die aufgrund einfacher Zugänge und einer scheinbar unendlichen Fülle an Daten versprechen, ein ‚Paradies‘ für Sozialwissenschaftlerinnen zu sein: ob für die Erstellung von Umfragen, für Experimente, oder für den Feldeinstieg: datengenerierende Plattformen spielen zunehmend eine Rolle. Wir möchten diesen Blogbeitrag nutzen, um auch hierbei an die Diskussion anzuschließen, die Prof. Dr. Eva Barlösius bereits in ihren Posts zu „Soziologie begegnet Informatik“ und „Das Web und die Soziologie“ andeutete.

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Der Nutzer als Mitentwickler – „Ja, wo laufen sie denn?“

Wir hatten in unserem vorletzten Beitrag bereits Bezug auf Infrastrukturen genommen und angedeutet, dass mit sozialen, zeitlichen und räumlichen Entgrenzungen durchaus Begrenzungen einhergehen. In unserem heutigen Beitrag wollen wir uns mit einer Debatte befassen, die an der Schnittstelle von Cultural Studies und STS angesiedelt ist (siehe bereits Mackay and Gillespie) und unter verschiedenen Labeln und Teildisziplinen mal aus einer technologisch-ökonomischen Perspektive als „Web 2.0“, mal aus einer noch stärker die Nutzenden in den Blick rückenden Perspektive als „participatory culture“ und letztlich auch aus einer Innovations-Genese Perspektive als „democratizing innovation“ diskutiert wird. Im Anschluss daran stellt sich für uns dann die Frage, welche Voraussetzungen an Beteiligung (sowohl hinsichtlich der technologischen Infrastruktur als auch in der Medienarchitektur) bzw. an gestalterischen Eigenleistungen von Userinnen und Usern damit eigentlich impliziert sind?

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SozBlog is blurring boundaries

Inspiriert durch den letzten Kommentar, den wir mit unserem Blogbeitrag „Ungewollte Garfinkeliaden“ erhalten haben, möchten wir an dieser Stelle zwischenzeitig einen kleinen Beitrag einschieben, der sich mit dem Spannungsfeld von Wissenschaft und Popularisierung auseinandersetzt. In unserem Beitrag ging es darum, am Beispiel unseres Umzugs zu zeigen, dass vormalige Selbstverständlichkeiten mit einem solchen Ereignis brechen und im Zuge dessen für Irritationen sorgen. Der besagte Kommentar drehte sich für uns um die spannende Frage, was eigentlich das Feuilletonschreiben vom „Soziologisieren“ (Scheffer und Schmidt 2013, S. 256) unterscheidet. Für uns stellt sich damit die Frage, wie scharf die (SozBlog-)Grenzen für die Darstellung bestimmter Inhalte gezogen werden können. Hierfür unterscheiden wir soziologische Forschung, soziologisch informierte und soziologisch gehaltvolle Inhalte.

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Ungewollte Garfinkeliaden

Ein Umzug bringt Vieles mit sich, vor allem aber drängt sich mit ihm eindrucksvoll auf, was eigentlich alles passiert, wenn stillschweigende Vorannahmen und Gewohnheiten plötzlich nicht mehr greifen, wenn eben der „cake of custom“ – wie Robert E. Park das nannte –  bricht. Nun weiß man bzw. hat so seine vagen Vorahnungen, dass sich ein solcher Wechsel, gerade in ein anderes Land, nicht ohne den einen oder anderen Stolperstein gestalten lässt. Aus dieser verzwickten Situation einer bruchstückhaften Antizipation weist die Vorkehrung: Vermutlich kein Umzügler bricht völlig unvorbereitet, und ohne sich durch allerlei Vorbereitungen zu wappnen, auf zu neuen Orten. Uns – im terminus technicus übrigens: „Auslanddeutsche“ – zum Beispiel beschäftigt anhaltend unser so lieb gewonnenes ‚Bündel‘ medientechnischer Gerätschaften, die uns in unserem Alltag über Jahre hinweg so selbstverständlich geworden sind.

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#NoPressure

Pünktlich zum Wochenbeginn ist es nun soweit – unser erster Eintrag quasi als heads-up steht in den Startlöchern. Kaum ausgewandert, werden wir, namentlich Tilo Grenz und Heiko Kirschner, versuchen, ihnen und euch Einblicke in das schöne Wien und unseren universitären Alltag zu gewähren. Der rote Faden, der uns vorschwebt und zum Teil durch das Programm führen soll, zieht sich entlang unserer bisherigen Erfahrungen im Umgang mit Organisationen („Passierschein A38 anyone?„) sowie Beobachtungen in der Stadt und dem universitären Umfeld.

Wir freuen uns schon sehr, ihnen und euch in den nächsten zwei Monaten ein hoffentlich anregendes Programm bieten zu können (#NoPressure) und hoffen, sie alle mit unseren Texten in unseren Bann ziehen zu können.

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