Was für eine Wissenschaft soll die Soziologie sein?

Die sogenannte „Akademie für Soziologie“ verpflichtet sich der Gesellschaft gegenüber vor allem darauf, eine bestimmte Leistung zu erbringen: Sie will dem steigenden Bedarf nach „verlässlichen Informationen sowie praktischen Handlungsempfehlungen“ [1] nachkommen. Und sie will das unter „Anwendung kontrollierter wissenschaftlicher Methoden“, basierend auf „klar und präzise formulierten Theorien“ und unter Einsatz von „Replikationen“ erreichen. Doch soll das der Kern der Wissenschaftlichkeit unseres Faches sein? Wirklich? Was macht Forschen zu wissenschaftlichem Forschen? Es sind nicht Daten, nicht Gesetze, nicht Normen, die wissenschaftlichen Fortschritt hervorbringen. Nein, es ist das Argument. Es geht um „Was für eine Wissenschaft soll die Soziologie sein?“ weiterlesen

Von der Erschöpfung zur Erneuerung utopischer Energien?

Jürgen Habermas sprach in den frühen 1980er Jahren von einer „Erschöpfung der utopischen Energien“, die mit der „Krise des Sozialstaates“ einherginge. Seither wurden viele sozialstaatliche Errungenschaften demontiert. Die von konservativen Regierungen unter Reagan, Thatcher und Kohl begonnenen neoliberalen „Strukturanpassungen“ wurden in unterschiedlicher Akzentuierung indes auch unter Clinton, Blair und Schröder fortgeführt. Statt zum Ausbau der Demokratie kam es auch unter sozialdemokratischer Regierungsführung zum Abbau öffentlicher Leistungen, zur Vertiefung sozialer Ungleichheiten und sich verbreitender Prekarisierung. Die enormen Produktivitätsgewinne aus Automation, Digitalisierung und Globalisierung wurden weitestgehend von Unternehmen einkassiert. Oligopolistische Großkonzerne wie Amazon, Facebook, Google und Microsoft durften sich sogar über Jahre hinweg ernsthafter Besteuerung entziehen. Zwar hängt die jüngste Welle von Wahlerfolgen rechtsgerichteter Demagogen mit autoritär-populistischen Programmen von einer Vielzahl je nach Land in der Gewichtung variierender Faktoren ab, ermöglicht worden ist sie aber insbesondere von einem eklatanten Mangel an demokratischen Visionen.

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Alles nur Show? Neuartige Formen der Wissenschaftskommunikation

Ein Blog ist eine harmlose Variante. Im Verhältnis zu anderen, neuartigen Kommunikationsformen bietet er so viel Inhalt an, wie der Autor es wünscht. Auch ist die Darstellung nicht zwangsläufig populär, unterhaltsam oder witzig. Leider, mögen manche denken. Und das ist wohl auch der Grund, warum Discussions-Dinner, Disko-tieren und Science-Slam im Vormarsch sind.

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