Sechs Projektanträge, die gestellt werden müssten. Teil VI einer Kritik an Cornelia Koppetschs Gesellschaft des Zorns

Cornelia Koppetschs in Gesellschaft des Zorns formulierte Analyse steht (zumindest im Groben) nicht in Widerspruch zu den bekannten empirischen Daten. Jedoch ist es andersherum keinesfalls so, dass das verfügbaren empirische Material tatsächlich hinreichte, um ihre Analyse in Gänze zu stützen. Basierend auf verhältnismäßig wenigen Datenpunkten zeichnet Koppetsch ein Bild, das in erheblichen Teilen auf Extrapolationen und Schätzungen beruht, für die es bislang keine hinreichende Evidenz gibt.

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Was heißt „die Wähler_innen der Rechten ernst nehmen“? Teil V einer Kritik an Cornelia Koppetschs Gesellschaft des Zorns

Bisher habe ich vor allem zwei verwandte Aspekte problematisiert, die für Koppetschs Erklärung rechtspopulistischer Mobilisierungserfolge zentral sind: zum einen ihre Darstellung kosmopolitischer Milieus (Teil II), zum anderen ihre These einer liberal-kosmopolitischen Hegemonie (Teil IV). In diesem fünften Teil gehe ich nun auf einen Aspekt ein, der im Buch gerade durch seine Abwesenheit auffällt, nämlich den Nationalsozialismus. Ausgangs- und Endpunkt bildet dabei die Frage, was die vielfach proklamierte Forderung, man solle die Wähler_innen der Rechten ernst nehmen, eigentlich bedeutet.

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Hegemonie? Welche Hegemonie? Teil IV einer Kritik an Cornelia Koppetschs Gesellschaft des Zorns

In den ersten drei Teilen dieser Kritik ging es vor allem um Koppetschs Modellierung der sozialstrukturellen Transformationen, die sie als Grundlage für die rechtspopulistischen Mobilisierungserfolge der letzten Jahre ausmacht. Diese Modellierung erwies sich in Teilen als überzeugend und innovativ, in anderen aber als fragwürdig – insbesondere in Bezug auf die Darstellung der „Kosmopolit_innen“ als soziale Gruppe. In diesem vierten Teil geht es nun um ein verwandtes Problem auf einer anderen Ebene, nämlich um Koppetschs These, es bestehe eine liberal-kosmopolitische Hegemonie, gegen die sich der Rechtspopulismus als antihegemonialer Protest richte. Diese These verdient auch deshalb eine ausführliche Diskussion, weil sie in den öffentlichen Debatten der letzten Jahre so allgegenwärtig ist, dass die „liberale Hegemonie“ vielen als fraglos gegeben zu gelten scheint – obwohl sie selten systematisch diskutiert wird.

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Ein Kampf um Gesellschaft(sbilder). Teil III einer Kritik an Cornelia Koppetschs Gesellschaft des Zorns.

Philipp Rhein

[Diesen dritten Teil der Serie von Blogbeiträgen hat Philipp Rhein verfasst, mit dem ich das Buch intensiv diskutiert habe. Philipp Rhein ist Doktorand der Soziologie an der Universität Tübingen und Ko-Autor des Buches Die Wissenschaftssoziologie Pierre Bourdieus (Springer 2018). Teil I der Serie, in dem Koppetschs Position im Kontext skizziert wird, findet sich hier, Teil II, in dem ich ihre Darstellung des Kosmopolitismus problematisiere, hier. (Floris Biskamp)]

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