Auf unbestimmte Zeit geschlossen. Stimmungsbilder aus dem Kiez

Seit fünf Tagen gelten bundesweit neue Maßnahmen im Umgang mit dem Corona-Virus. Statt eine Ausgangssperre zu verhängen, haben sich Bund und Länder am Sonntag auf ein erweitertes Kontaktverbot verständigt. Geltungsdauer: mindestens zwei Wochen. Seither ist es nur noch erlaubt alleine bzw. höchstens mit einer Person (außerhalb der Familie) nach draußen zu gehen. #StayAtHome ist und … „Auf unbestimmte Zeit geschlossen. Stimmungsbilder aus dem Kiez“ weiterlesen

Ein Kampf um Gesellschaft(sbilder). Teil III einer Kritik an Cornelia Koppetschs Gesellschaft des Zorns.

Philipp Rhein [Diesen dritten Teil der Serie von Blogbeiträgen hat Philipp Rhein verfasst, mit dem ich das Buch intensiv diskutiert habe. Philipp Rhein ist Doktorand der Soziologie an der Universität Tübingen und Ko-Autor des Buches Die Wissenschaftssoziologie Pierre Bourdieus (Springer 2018). Teil I der Serie, in dem Koppetschs Position im Kontext skizziert wird, findet sich … „Ein Kampf um Gesellschaft(sbilder). Teil III einer Kritik an Cornelia Koppetschs Gesellschaft des Zorns.“ weiterlesen

Autoritarismus durch die Hintertür. Wie die Antisemitismusforschung sich in ihr Gegenteil zu verkehren droht

Progressive Soziolog*innen haben längst „festgehalten, dass eine postkoloniale Rahmung der deutschsprachigen Soziologie […] zur (Selbst-)Reflexion über die materiell-strukturelle wie symbolisch-kulturelle und metaphorische Ver-Ortung der eigenen soziologischen Praxis zwingt.“[1] Für die Antisemitismusforschung lässt sich nur allzu oft das Gegenteil feststellen: An die Stelle einer eigenen Verortung tritt die Identifikation des Antisemitismus als Problem der anderen. Als … „Autoritarismus durch die Hintertür. Wie die Antisemitismusforschung sich in ihr Gegenteil zu verkehren droht“ weiterlesen

Institutioneller Antisemitismus als Analyseperspektive

In Deutschland als einer postnationalsozialistischen Gesellschaft ist Antisemitismus ein medial, pädagogisch, politisch und wissenschaftlich viel diskutiertes gesellschaftliches Verhältnis. In Deutschland als einer postmigrantischen Gesellschaft verfügt die Mehrzahl der hier lebenden Juden:Jüdinnen über einen Migrationshintergrund.[1] Umso erstaunlicher ist es, dass die konkreten Alltagserfahrungen, die Juden:Jüdinnen mit gegenwärtigem Antisemitismus machen, bisher nur selten Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzung sind … „Institutioneller Antisemitismus als Analyseperspektive“ weiterlesen

Rassismus- und Antisemitismuskritik in den aktuellen Gewaltverhältnissen

Eine Erinnerung an gesellschaftskritische Grundüberzeugungen kann derzeit helfen, sich den Bekenntniszwängen zu widersetzen, die eine „Positionierung“ im Verhältnis zu Israel angesichts der Gewalteskalation im Gaza-Krieg fordern und den diesem zugrunde liegenden Konflikt mit einem binären Schema vereinfachen. Wie könnte es möglich werden, komplexer zu denken und den eigenen historisch-gesellschaftlichen Kontext zu berücksichtigen?

Für eine ernsthafte Verwissenschaftlichung der Debatte

Es ist mit allem Nachdruck zu begrüßen, dass die DGS auszuloten beginnt, welche Perspektiven die Soziologie zur aktuellen Debatte um den Gaza-Krieg und den darauf bezogenen Protesten, zu dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel und zu den damit zusammenhängenden Deutungsfragen um Antisemitismus, Rassismus usw. beitragen kann. Angesichts antagonistisch strukturierter Debatten ist jede wissenschaftliche Differenzierung … „Für eine ernsthafte Verwissenschaftlichung der Debatte“ weiterlesen

Freude, Frust und Leiden(schaft): Fußball und die Soziologie der Emotionen

David gegen Goliath Nach dem Einzug der marokkanischen Fußballer ins Halbfinale der WM gingen Bilder von feiernden Fans um die Welt – Fans in Marokko, anderen arabischen Ländern, aber auch in vielen europäischen Großstädten. Dass erstmals ein afrikanisches Team unter die besten vier Mannschaften kommt und sich gegen spielstarke Gegner durchsetzen konnte, ist unerwartet und … „Freude, Frust und Leiden(schaft): Fußball und die Soziologie der Emotionen“ weiterlesen

„Sportswashing“: Mit der Fußball-WM zur Imageverbesserung – ein kluger Scha[i]chzug?

Der Spitzensport als „Waschmittel“ für ein sauberes Image Im Zusammenhang mit der Fußball-WM in Katar fällt immer häufiger der Begriff „Sportswashing“. Ursprünglich nutzten vor allem NGOs wie Amnesty International den Begriff. Inzwischen hat er sich aber auch in den Medien etabliert. In der Sportwissenschaft ist der Begriff ebenfalls angekommen, wird aber im Hinblick auf seine … „„Sportswashing“: Mit der Fußball-WM zur Imageverbesserung – ein kluger Scha[i]chzug?“ weiterlesen

Bücher, Bücher, Bücher und mehr!

Wie auf allen größeren Konferenzen gibt es auch auf der ASA 2022 einen Ausstellungsbereich, wo Verlage aktuelle Auswahlen ihres Programms präsentieren. Die große Auswahl und der versprochene Discount (40%) lassen nicht wenige Besucher*innen durch die Halle wandeln und die Produkte von Routledge, Sage oder NYUPress betrachten. Die Kugelschreiber und anderen Gimmicks wandern in die Laptoptaschen … „Bücher, Bücher, Bücher und mehr!“ weiterlesen

Männer*[1], Männlichkeiten, Gesundheit und Care

Frank Luck   Wann ist Mann* ein Mann*? Was haben Männer*, Vorstellungen zu Männlichkeiten und Gesundheit sowie Care miteinander zu tun? Im folgenden Beitrag[2] möchte ich versuchen, einzelne Aspekte aus eigener Forschung mit Männern* im mittleren Lebensalter zwischen 30 und 60 Jahren an der Schnittstelle von Geschlecht, Gesundheitshandeln und Care zu skizzieren, zu reflektieren und … „Männer*[1], Männlichkeiten, Gesundheit und Care“ weiterlesen

Der schmale Grat zwischen Schutz, Selbstbestimmung und In-Dienstnahme

Eva Fleischer Mit Beginn der ersten politischen Regulierungen im Rahmen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 wurden von vielen Regierungen alle Personen jenseits der 65 unabhängig von ihrem persönlichen gesundheitlichen Zustand und ihrer körperlichen Fitness pauschal als „Risikogruppe“ kategorisiert. Diese Kategorisierung, die noch weitreichenderen Empfehlungen medizinischer Fachinstitutionen wie der WHO oder des RKI (Robert-Koch-Institut) folgte, zog … „Der schmale Grat zwischen Schutz, Selbstbestimmung und In-Dienstnahme“ weiterlesen

Die dunkle Seite von Care – Care und Gewalt

Margrit Brückner Care und die Welt der Gefühle Care bzw. Sorgen ist gesellschaftlich mehr denn je notwendig – wie uns die Corona Pandemie deutlich vor Augen führt. Allerdings verbirgt sich hinter Sorgen bisher eine geschlechtlich aufgeladene, wenig beachtete und schlecht bezahlte Arbeit von Frauen. Diese Arbeit wird sowohl in privaten Haushalten als auch im öffentlichen … „Die dunkle Seite von Care – Care und Gewalt“ weiterlesen

The Presentation of Self in Digital Life

von Michael Wetzels Es scheint sich wieder einmal, wenn auf die Ereignisse diesen Jahres geblickt wird, die Aktualität von Erving Goffmans berühmter Frage „What is it that‘s going on here?“[i] zu bestätigen. Allerdings hätte auch er nicht die beinahe schwindelerregende Dynamik vorausgesehen, welche eine ‚Gesellschaft unter Spannung‘ auszeichnet. Denn nicht nur die „Weltgesellschaft“[ii], sondern auch die … „The Presentation of Self in Digital Life“ weiterlesen

SFB1265 goes DGS

von Nina Meier Die um sich greifende Verbreitung digitaler Technologien, sowie weltweite Prozesse der Entgrenzung, die gemeinhin mit dem Begriff der Globalisierung bezeichnet werden, aber auch Praktiken der Begrenzung – von Fabian Gülzau in seinem Vortrag einprägsam als „Mauerbaufieber“ betitelt – verändern die Art und Weise, wie Menschen Räume erfahren, aber auch die Art und … „SFB1265 goes DGS“ weiterlesen

Wie in diesem ersten virtuellen DGS Kongress „Berlin“ auftaucht

von Isabell Stamm Heute beginnt der 40. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie – und wie so viele Veranstaltungen im Jahr 2020 findet auch dieser digital statt und nicht wie ursprünglich geplant an der TU Berlin. Heute wären also Forschende, Lehrende, Studierende und soziologisch Interessierte über den Ernst-Reuter-Platz entlang der Straße des 17. Juni Kongress-Anmeldestelle … „Wie in diesem ersten virtuellen DGS Kongress „Berlin“ auftaucht“ weiterlesen