Immer wieder höre ich Bemerkungen ´bzw. Fragen, was das mit „diesem Twitter“ denn solle. Das mache doch nur Arbeit. Ja, das macht es und man muss aufpassen, dass es einen nicht überrollt – so geht es einem aber generell mit der neue Welt der neuen Medien.
Mehrfach war ich aber gerade in letzter Zeit sehr froh, zeitnah über aktuelle Entwicklungen in einer Intensität und Rirektheit informiert zu werden (fast hätte ich gesagt: teilnehmen zu können), wie es nur mit einem Medium wie Twitter möglich ist. Besonders beeindruckend waren die Veränderungen in Ägypten (Tahrirplatz) und die Katastrophe in Fukushima.
Zur Zeit lässt sich verfolgen, was aus der Bewegung „OccupyWallStreet“ wird. Seit ein paar Tagen haben auch unsere Mainstreammedien gemerkt, dass da „was los“ ist und berichten gelegentlich. Aber was ganz anders ist es, über Tweets ‚dabei‘ zu sein – als politischer Zeitgenosse, aber auch als beobachtender Soziologe. Wenn mich meine soziologischen Instinkte nicht täuschen, dann entsteht da gerade mehr als nur eine politische Eintagsfliege – eine Bewegung, die auch hier ihre Auswirkungen haben wird und deren Besonderheiten sich erst noch zeigen werden. Auffallende jedenfalls ist, das es voirwiegend (aber nicht nur) junge Menschen mit hoher Bildung sind – ähnlich wie in Madrid, Kairo usw. – aber trotzdem ganz anders (auch weil es eben due USA sind). Manche sprechen von einer Tea-Party-Bewegung der Demokraten – ich halte die Parallele für verfehlt.
Wer sich dafür interessiert, dem sei auf Twitter der Hashtag #occupywallstreet (neu auch: #OWS) sowie der Eintrag in der Wikipedia empfohlen. Einige links aus aktuellen Tweets können Interessierten vielleicht zeigen, was ich meine:
- Beeindruckende Kurztexte von US-Bürgern, warum sie die „99%“ sind
- Aufregung in US-Medien – hier eine kurze Debatte über „Klassenkampf“
- Josef Stieglitz unterstützt und kommentiert die Entwicklung
- Paul Krugman in seiner NYT-Kolumne zu OWS
- Aktueller Bericht und laufende Artikel des Guardian