Im Zeitverlauf wirken Menschen und (physischer) Raum wechselseitig aufeinander ein. So sehr der (physische) Raum für den Mensch einen Handlungsrahmen darstellt, das in der konkreten Interaktionssituation hinderlich oder förderlich wirken kann, so sehr ist der Raum selbst auch sozial konstruiert: Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von Raum, nutzen und (re-)produzieren ihn auf unterschiedliche Weise.
Dass ich gestern geschrieben habe, der physische Raum würde von der Soziologie unterschätzt, soll nicht heißen, dass ich die soziale Konstruktion des Räumlichen (Lefèbre 1974) leugne – im Gegenteil: Wie wichtig die menschliche Syntheseleistung (Löw 2001) ist, erkennt man, wenn man sich mit Geodäten über Geoinformationssysteme (GIS) und die darauf basierenden Kartendarstellungen (wie Google Maps, … „Die soziale Konstruiertheit des Raumes und die derzeitigen Grenzen der Leistungsfähigkeit von Geoinformationssystemen“ weiterlesen
Auch wenn wir sie im Alltag Medien hauptsächlich zur Unterhaltung und Informationsgewinnung nutzen, sind auch die Medien ein Markt. Seit Anfang der 1990er können wir hier eine zunehmende Konzentration und in Deutschland insbesondere ein massives Zeitungssterben beobachten. Jüngstes Opfer ist die FR, die nach ihrer Insolvenz zwar von der FAZ übernommen wurde – allerdings nicht … „Spiegel Online als Aldi des Zeitungswesens. Marktmechanismen und Preiswettbewerb auf dem Medienmarkt“ weiterlesen
Mit dem Durchbruch der globalen Moderne wird auch die Annahme hinfällig, praxisrelevantes Orientierungswissen lasse sich nur im Westen gewinnen bzw. nur dort etablierten Sozialformen ablesen. Zu den Folgen dieses Durchbruchs zählt nämlich auch eine Verlagerung, vor allem aber Multiplikation von Zentren sozialer und technologischer Innovation. Individuelle und kollektive Akteure, die Einfluss auf das globale Wandlungsgeschehen … „Lerngelegenheiten“ weiterlesen
Der globale Durchbruch moderner Sozialstrukturen, Lebensverhältnisse und institutioneller Arrangements stellt Wissenschaft, Politik und Wirtschaft vor neue Herausforderungen. Zu den größten Herausforderungen der Sozialwissenschaften gehören die Abkehr von gewohnten Forschungsroutinen und Deutungsmustern einerseits sowie die systematische Ausweitung des Horizonts wissenschaftlicher Beobachtung andererseits. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein konnte die Soziologie der Moderne sich mit gutem … „Epistemologische und methodologische Herausforderungen globaler Modernität“ weiterlesen
Als ich im Februar 2000 zu einer dreitägigen Vorstellungsreise nach Singapur aufbrach, ahnte ich nicht, wie sehr diese Reise mein Leben und mein Denken verändern würde. 10 Monate später erfolgte der Umzug in eine Region, die mir bis dahin gänzlich unvertraut war, und im Januar 2001 hielt ich meine erste Vorlesung an der National University … „Bericht aus der Ferne: Erfahrungen und Eindrücke eines Asienmigranten“ weiterlesen
Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking konnte alle Welt mit Staunen beobachten, zu welchen Spitzenleistungen die chinesischen Sportler fähig sind. Bei den zur Zeit in London stattfindenden Spielen bestätigen die chinesischen Sportler ihre Leistungsstärke auf eindrucksvolle Weise. China führte nach 207 von 302 Entscheidungen vor den USA, Großbritannien und Südkorea den Medaillenspiegel an. Für … „Lernen für den Test: Wie der Wettbewerb um Olympia-Medaillen und PISA-Rangplätze das paternalistische Bildungsregime in Asien zum Vorbild macht“ weiterlesen
Dieser Tage hatte ich eine Podiumsdiskussion mit dem Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, einem Bankdirektor und einem Journalisten – natürlich über die aktuelle Wirtschaftskrise. Ich warnte die Herren in der Vorbesprechung, dass ich in meiner Einführung nicht allzu viel Aufbauendes sagen würde. Das mache nichts, meinten die beiden Bankleute, und der Chef der Nationalbank fügte hinzu: Er … „Alles wird gut“ weiterlesen
Letzte Woche war ich zu Vorträgen bei einem Juristenverein und bei einem Rotarier-Club eingeladen: die Demokratie, die Korruption, die Zukunft. Eine der Erfahrungen, die jeder macht, der zuweilen einen Vortrag für ein allgemeineres Publikum hält (aber im Grunde gibt es ähnliche Erfahrungen durchaus auch in engeren wissenschaftlichen Kontexten): Man erzählt dies oder das über die … „Die therapeutische Versuchung“ weiterlesen
Da flattern sie mir dieser Tage wieder auf den Schreibtisch, diese Broschüren, Qualitätszeitungsbeilagen, Projektreports, Pressemitteilungen, Jahresberichte. Und ich lese: wer die Schlüsselbereiche der Forschung aktiv für die Zukunft mitgestaltet; wo jene herausragenden Forschungsleistungen stattfinden, die unser Land international konkurrenzfähig halten; wie weit man auf dem ambitionierten Ziel vorangekommen ist, in die Gruppe der europäischen „Innovation … „Akademische Sprachspiele“ weiterlesen
Helma Lutz, 29. April 2012, für SozBlog, den Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie Das Werk ,The Painful Cake’ des schwedischen Künstlers Makonde Aj Linde wurde am 17. April 2012 im Stockholmer Museum für Moderne Kunst aus Anlass des schwedischen ‚World Art Day’ präsentiert und hat in der Weltpresse eine Flut von Kommentaren ausgelöst. Linde … „The Painful Cake – ein Kunstwerk über die Intersektionalität von ‚race’ und ‚gender’? (SozBlog 2012, Lutz 3)“ weiterlesen
Helma Lutz, 11. April 2012, für SozBlog, den Blog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie Die zufällige Entdeckung der gezielten Ermordung von neun Migranten und einer Polizistin durch die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) hat – ganz im Gegensatz zur Situation in den frühen 1990er Jahren – in Deutschland nicht zu massiven öffentlichen Demonstrationen, Lichterketten u.Ä. geführt. … „Das R’Wort oder: (wie) beteiligt sich die deutsche Soziologie an der Analyse rassistischer Morde in Deutschland? (SozBlog 2012, Lutz 2)“ weiterlesen
Als ich vor eineinhalb Jahren zu „tweeten“ begann, wusste ich eigentlich nicht wirklich, auf was ich mich da einlasse. Ein Forschungsprojekt zur Arbeit im Web2.0 hatte den Anstoß dazu gegeben, selber im Feld der Social Media primäre Erfahrungen sammeln zu wollen– und da bot es sich an, gleich das neueste Medium auszuprobieren. Erst mit der … „Mikroblogging: kurz, schnell und unberechenbar (1/3)“ weiterlesen
Prof. Dr. Astrid Messerschmidt (Juni 2024) Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschlecht und Diversität an der Bergischen Universität Wuppertal Arbeitsschwerpunkte: Migrationsgesellschaftliche Bildung, Diversität und Diskriminierung, Geschlechtertheorien und geschlechterreflektierende Bildung; Antisemitismus-, Antiziganismus- und Rassismuskritik in den Nachwirkungen des Nationalsozialismus; Umgang mit der Aufarbeitung der NS-Verbrechen in pädagogischen Kontexten Dr. phil. Dr. rer. med. Peter … „Autorinnen und Autoren“ weiterlesen