Rückkehr ins Paradies

Diesen letzten Beitrag möchte ich sehr kurz halten. Ich berichte von einem besonderen Versprechen an die Öffentlichkeit, das Versprechen der Naturwissenschaften auf die „Rückkehr ins Paradies“ und der daran anschließenden Frage, was die Soziologie als Gesellschaftswissenschaft diesem Heilsversprechen entgegen zu setzen hat.

Nützliche Armut

Am 23. November fand die Tagung „Nützliche Armut“ der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Wuppertal statt. Die Stiftung hatte auch das „Kritische Aktionsbündnis 20 Jahre Tafeln“ gefördert, daher sagte ich gerne für einen Vortrag zu. Vor dem Hintergrund meines Buches „Schamland“ legte ich auf der Tagung meine Kritik an der bundesdeutschen Tafelbewegung dar und erläuterte, warum freiwilliges Engagement … „Nützliche Armut“ weiterlesen

Reim auf das Digitale

Ich komme gerade zurück aus San Diego, wo ich an der SenseCam-Konferenz teilnahm. Alle 18 Monate trifft sich eine kleine „Bruderschaft“, um über die neuesten Trends im Bereich Lifelogging zu diskutieren. Das interessiert mich gleich doppelt: Als Mitentwickler einer Lifelogging-App und als Soziologe, der wissen möchte, welche Effekte Lifelogging auf Individuen und Gesellschaft hat.

Habenwollen oder Teilenwollen?

Mit aufmerksamkeitssteigernder Verspätung (verursacht durch das Tief „Christian“, das den Bahnverkehr nördlich von Göttingen lahmlegte) komme ich letztlich doch noch beim Literarischen Salon in Hannover an. Ich bin Gast einer Podiumsdiskussion zum Thema „Sharing-Ökonomie“. Mit auf dem Podium sitzen Heiko Grunenberg, Soziologe und Nachhaltigkeitsforscher an der Uni Lüneburg sowie Raphael Fellmer, Aktivist für ein Leben … „Habenwollen oder Teilenwollen?“ weiterlesen

Freiheit aushalten!

Man mag die Frage für banal halten, wie der Ausgang der deutschen Bundestagswahl zu verstehen ist, welche Haltungen und Deutungsmuster sich darin ausdrücken. Die Verlust-Parteien jedenfalls nehmen ihn zum Anlass für Kurswechsel und neue Weichenstellungen, die in Zukunft die Entscheidungsspielräume der Bürger mit beeinflussen werden. Auch scheint „politische Bildung“, wie es im Kommentar von „Meta“ anklingt … „Freiheit aushalten!“ weiterlesen

Benedikt in Berlin

Obwohl ich ja einen Theorie-Blog mache und Professor für “Theorie moderner Gesellschaften” bin, stehe ich, wie manche wissen, immer auch mit einem Bein fest auf dem Boden der (sozialwissenschaftlichen) Empirie. Im Grunde ist auch das, was ich in der Theorie überlege, aus den fortwährenden Auseinandersetzungen mit zahlreichen empirischen Arbeiten entstanden. Damit die Theorie in diesem … „Benedikt in Berlin“ weiterlesen

Public Sociology und populäres Wissen (2):

Public Sociology, Wissenschaft und Öffentlichkeit Armin Nassehi bestreitet die These von Nina Baur, das SozBlog würde bereits „öffentliche Soziologie“ (also „public sociogy“) bedeuten (in den Kommentaren). Dennoch steht außer Frage, dass Blogs (Weblogs) besondere kommunikative Medienformate darstellen. Diese gehen aufgrund ihrer interaktiven und technischen Formate weit über eine bloße neue „Textsorten“ hinaus, sind aber keineswegs … „Public Sociology und populäres Wissen (2):“ weiterlesen

Soziologischer Monatsrückblick Juli 2013

von Betty Zepernick Im Juli hatten wir die Ehre, den Sozblog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in der Sommerpause mit einigen Beiträgen zu gestalten. Ebenso wie unser derzeitiger Call4Papers drehten sie sich um das Thema „Krisen und Umbrüche“ und handelten von den verschiedensten Aspekten des Wandels. Vornehmlich ging es um gesellschaftliche Veränderungen durch zunehmende Medialisierung und … „Soziologischer Monatsrückblick Juli 2013“ weiterlesen

Vom Buchdruck zum Social Web: Medien zwischen Subversion und Reproduktion

Von Benjamin Köhler Medienentwicklung (als technischer Wandel) und Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen (als kultureller Wandel) bedingen sich immer wechselseitig (vgl. Ogburn 1957, Gillwald 2000), wobei neue soziale Praktiken und Techniken einen langen Weg des Aushandelns und Ausprobierens gehen (vgl. Jäckel 2005; Rammert 2007). Techniken und Medien werden dabei von Menschen entworfen, routinisiert und langfristig so in … „Vom Buchdruck zum Social Web: Medien zwischen Subversion und Reproduktion“ weiterlesen

Der zweite Eindruck: Soziale Ungleichheit und die Diskursforschung

Nach einer Mittagsvorlesung über die Entwicklung der Einkommensverteilung in den USA fand eben der Workshop „‚Überflüssige‘, ‚Prekariat‘, ‚Hartzer’… Zum Zusammenhang von sozialer Ungleichheit(-soziologie) und Diskurs(-forschung)“ statt. In vier Vorträgen loteten die Vortragenden an unterschiedlichen Empirien aus, inwiefern sich die Diskursforschung eignet, die Konstruktion von Ungleichheit in den Blick zu nehmen und welche Rolle die Soziologie … „Der zweite Eindruck: Soziale Ungleichheit und die Diskursforschung“ weiterlesen

Der Ausschluss ist Alltag

In den folgenden Beiträgen will ich versuchen, eine soziologische Annäherung an das Phänomen des rechtsterroristischen „Nationalsozialistischen Untergrund“ zu leisten. Dabei soll es weniger um die Terroristinnen und Terroristen und ihre konkreten Verbrechen gehen als darum, wie die Straftaten medial und politisch thematisiert wurden.

Nerds, Nerdettes #3 Provokation und Ächtung des Nerd

Könnte es sein, dass die Abwehr gegen die Piratenpartei mehr mit deren Nerdiness als mit Sachpolitik und Programmatik zu tun hat? Die harsche und oft recht emotional begründete Ablehnung der für ihr junges Alter doch vergleichsweise braven Partei wunderte mich schon 2009, als etablierte politische und publizistische Akteure erstaunlich heftig gegen sie zu polemisieren begannen. Doch … „Nerds, Nerdettes #3 Provokation und Ächtung des Nerd“ weiterlesen

SozBlog als Mittel für Public Sociology?

Vor zwei Monaten habe ich geschrieben, dass ich zwar finde, dass die Soziologie – im Sinne der „Public Sociology“ – der Öffentlichkeit Deutungsangebote bereitstellen sollte, dass ich aber nicht sicher bin, ob Blogs hierfür die geeignete Form sind und dass ich es (für mich) schlicht ausprobieren muss. Heute – an meinem letzten Tag auf diesem … „SozBlog als Mittel für Public Sociology?“ weiterlesen

Der Ernährer und die Hausfrau, oder: Der Arbeitnehmer und die Verbraucherin

Der Konsument und der Produzent sind nicht geschlechtsneutral: Der Arbeitnehmer (= Ernährer) ist historisch gesehen ein Mann, die Verbraucherin (= Hausfrau) eine Frau. Warum? Wie kam es dazu? Und welche Bezüge weisen Konsum- und Wirtschaftssoziologie zur Debatte um das Ernährer-Hausfrau-Modell sowie die weibliche Karrierechancen auf?

Soziale Konstruktion der Grenze. Über die Trennung von Heiligem und Profanen auf der Kumbh Mela

Wenn wir Orte konstruieren, müssen wir hierzu eine Grenze zwischen Innen und Außen ziehen, wobei uns hierzu verschiedene Mittel zur Verfügung stehen, wie etwa der gebaute Raum oder Karten. Am Beispiel der Kumbh Mela lässt sich aber zeigen, dass soziale Grenzen v.a. interaktiv gezogen werden. Bei diesem größten religiösen Fest der Hindus, das 2010 in … „Soziale Konstruktion der Grenze. Über die Trennung von Heiligem und Profanen auf der Kumbh Mela“ weiterlesen