All this talk of getting old – Ein Kommentar zu Technik und Care

Wie wird das bloß alles werden, wenn wir mal alt sind? Nicht erst seit gestern denken Forscher_innen darüber nach, wie in Zukunft das immer stärker technisierte und digitalisierte Leben hier in unseren post-industriellen, westlichen Gesellschaften aussehen könnte. Einerseits sind Entwicklungen, die unter das Buzzword Industrie 4.0 fallen, die die Arbeits- und Produktionsbedingungen deutlich zu verändern … „All this talk of getting old – Ein Kommentar zu Technik und Care“ weiterlesen

Pflegepolitik und die Frage nach gesellschaftlicher Fürsorgeverantwortung

Angesichts vielfältiger gesellschaftlicher und politischer Transformationsprozesse werden die Fragen nach den Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen von bezahlter und unbezahlter Pflegearbeit immer wichtiger. Im Gegensatz zu dem breit diskutierten (vermeintlichen) Wandel im Leitbild der Familienpolitik wird die Debatte um die Zuständigkeit für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen und die damit verbundenen Strukturen sozialer Ungleichheit allenfalls in Fachkreisen … „Pflegepolitik und die Frage nach gesellschaftlicher Fürsorgeverantwortung“ weiterlesen

Care, Gender, und am Leben bleiben. Am Beispiel des Seepferdchens.

Alle mögen Seepferdchen. Zumindest Alle, die fürsorgliche Väter schätzen, die romantische Balztänze (Damenwahl oder nicht?) im Repertoire haben und ihre Farbe je nach Stimmung wechseln können (diese Auffassung ist hier z.B. nachzulesen). Was Seepferdchen in der Schwangerschaft erleben und tun, steht im Widerspruch zu zeitgenössischen  Zeugungstheorien: die Männchen erledigen das, was allgemein als Weiblichkeitsmarker par … „Care, Gender, und am Leben bleiben. Am Beispiel des Seepferdchens.“ weiterlesen

…Elter sein dagegen sehr

Sind Väter die besseren Mütter? fragte das Wochenmagazin Der Spiegel in seiner Weihnachtsausgabe 2015. Woraufhin – erwartbar – eine kleine erboste Reaktionswelle durch unsere mediale Echokammer ging: Überwiegend kritisch, manchmal enttäuscht und bisweilen lakonisch-zynisch kommentierten online-dads die Texte im Spiegel. Die online-moms waren – nicht minder erwartbar – noch lakonischer und verärgerter. 

Streetart im Web

Das letzte Mal habe ich angekündigt, dass ich von dem Projekt berichten möchte, dass Axel Philipps gemeinsam mit dem L3S – dem Web Science Institut – an unserer Uni durchgeführt hat. In meinen vorangegangenen Ausführungen habe ich unsere Begegnung mit den Kolleg_innen vom L3S und unsere Überlegungen zur Bildersuche geschildert, um beispielhaft darzustellen, welche theoretischen … „Streetart im Web“ weiterlesen

Soziologie begegnet Informatik

In meinem letzten Eintrag habe ich anhand der französischen Studie von Rémy Rieffel zu neuen Formen von Sozialität im Web mit der Frage geendet, wie man die vorgefundene Sozialität im Web adäquat untersuchen kann. Ich habe selbst keine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage parat. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich aber um die Schwierigkeit, mein … „Soziologie begegnet Informatik“ weiterlesen

„cross over“ (D/CH 1996)

Ich habe diesen Film das erste Mal 1997 im Tübinger „Arsenal“ gesehen, seitdem hat er mich nicht mehr losgelassen. „Cross over“ ist kein Dokumentarfilm, sondern ein Filmessay über das Verhältnis von Tradition und Moderne. Er beginnt in Basel und führt in einem weiten Bogen den Rhein entlang über Kärnten und das Appenzeller Land zurück nach … „„cross over“ (D/CH 1996)“ weiterlesen

Warum Schweden?

Schweden wird „normal“, so wie der Kontinent. Zum ersten Mal seit langer Zeit funktioniert die Konsensmaschine nicht mehr richtig und die Regierung stürzt nach nur zwei Monaten. Das ist die erste Regierungskrise seit 1978 und die erste vorgezogene Neuwahl seit 1958. Stefan Löfven hatte, wie üblich, eine Minderheitsregierung gebildet, die in der Regel vergleichsweise bequem … „Warum Schweden?“ weiterlesen

Die Moderne als Bildprogramm

Unter deutschen Intellektuellen herrscht (oder herrschte lange) eine gewisse Bilderfeindlichkeit. Die FAZ hat ja erst im September 2001 erstmals ein Foto auf der Titelseite abgebildet, davor galt der reine Text. Bei Historikern sieht es nicht anders aus. Die meisten Bücher: ohne Bilder. Wenn Bilder, dann zumeist als reine Illustration: so und so sah xy aus. … „Die Moderne als Bildprogramm“ weiterlesen

Übergänge 33/45

Es ist mehrfach die Frage angeklungen, wie es mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Nationalsozialismus aussieht. Eine gängige Interpretation war lange Zeit, dass Wissenschaftler und Disziplinen, die sich dem „Dritten Reich“ angedient hatten, den Boden der Wissenschaft verlassen haben. In der Soziologie wurde gar bestritten, dass es das Fach zwischen 1933 und 1945 überhaupt gegeben … „Übergänge 33/45“ weiterlesen

It ain’t Feminism – It‘s the Economy, … – Vom blinden Fleck antigenderistischer Kritik

Nur mit einem Bild und ohne weitere Worte setzte Queen B aka Beyoncé vor wenigen Wochen ein Statement auf Instagram gegen die im Internet kursierenden Bilder der Aktion „Women against Feminism“. In Deutschland veröffentlichte die Jugendorganisation der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) in diesem Jahr ähnliche antifeministische Statements.

Prekarisierung Unbound? Über alte und neue Ungleichheiten und prekäre Allianzen. Ein Intro

In knapp zwei Wochen liegen die Semesterferien vor uns und danach steht schon – diesmal unter dem Zeichen der Krise – der 37. DGS-Kongress an. Für die kommenden zwei Sommermonate kommt uns die Ehre zu, das Ruder für den DGS-Blog zu übernehmen und auch wir möchten die Gelegenheit nutzen, einige Gedanken zu Krisen zu formulieren.

Öffentliche Güter III – Open City!

Zur Illustration! Der Photograph Mauricio Bustamente hat im Auftrag einer Hamburger Arbeitsgruppe, die u.a. von der Evangelischen Akademie der Nordkirche, dem Diakonischen Werk und dem Hamburger Institut für Sozialforschung getragen wird, eine Photo-Slideshow zum Thema „Öffentliche Güter“ zusammengestellt. Der Anlaß war eine Konferenz zum Thema im Februar 2014! Unter folgenden Links ist die Slideshow abrufbar: … „Öffentliche Güter III – Open City!“ weiterlesen

Sozioprudenz

Von Joachim Fischer und Clemens Albrecht Wird man eigentlich durch Soziologie sozial klüger? Wer Jura studiert, lernt nicht nur, das Recht richtig, sondern auch klug anzuwenden. Deshalb heißt es „Jurisprudenz“. Auch wer Medizin studiert, wird gerne gefragt, was man bei dieser oder jener Krankheit tun könne. Und Anglisten werden bei Englisch-Hausaufgaben zu Rate gezogen. Warum … „Sozioprudenz“ weiterlesen

Seminare und studentische Beteiligung

Dieser Blogeintrag erreicht Sie aus New York: Das spielt für Sie keine Rolle, für meinen Kopf umso mehr, dem noch die Ohren aus einem Harlemer Jazz Club dröhnen. Vergangene Woche habe ich zum ersten Mal überhaupt nach didaktischen Hilfestellungen zur Seminargestaltung gesucht (mein erstes Mal, by the way): Was tun, wenn der Vorbereitungs-Aufwand und der … „Seminare und studentische Beteiligung“ weiterlesen